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Autor Thema: Telefonsexkolumne  (Gelesen 2526 mal)

Offline Nicole Kuhlert

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Telefonsexkolumne
« am: 12.04.2010 16:01 »
Eine autobiographische Telefonsexkolumne über Sandra, Ronnie und Erika Steinbach.


Ich hasse Kälte. An besonders sibirischen Tagen verlasse ich unter keinen Umständen die Wohnung. Um den Kontakt zur Außenwelt nicht zu verlieren, greife ich dann zum Telefon. Meine Freunde erzählen mir dann, was draußen so los ist. Nun, da sich die Temperaturen schon seit geraumer Zeit im unteren Drittel des Thermometers befinden, ist auch mein Liebesleben ein wenig abgekühlt. Es ist nun mal so, dass es keine Prinzen mehr gibt, die sich an den Eisrosen vor Schlössern oder Mietshauswänden hochhangeln, um frierende Frauen aus der Winterstarre zu küssen. Das ist schade, denn da raus, in diese Kälte bringen mich keine zehn Prinzen. Pardon Pferd

Dann kommt mir die Idee. Wieso auch hier nicht einfach zum Telefon greifen, frage ich mich. Sex durch die Leitung. Telekom macht's möglich. Eigentlich spricht nichts dagegen. Es ist bequem, gibt keine Flecken, und ich muss mir die Haare nicht waschen. Eine Telefonflatrate habe ich auch. Super.

Ich wähle sofort die Nummer von Ronnie, meinem Ex-Freund, der heute mein bester Freund ist. Ronnie heißt natürlich nur aus Datenschutzgründen Ronnie, mit einem echten Ronnie hätte ich mir das mit dem Telefonsex nochmal überlegt. Mein bester Freund ist ein wenig überrumpelt. "Ich dachte, wir wären nur Freunde", fragt er verunsichert. "Ja, eben", sage ich. "Oder glaubst du, ich mache sowas Intimes mit irgendjemanden?" Ronnie lässt sich schließlich von mir breitschlagen. Es kann losgehen. Nur wie? "Mach mal", fordere ich meinen besten Freund zum Anfangen auf. "Nee, war deine Idee", sagt Ronnie. Scheiß Emanzipation. "Ich beschreib dir jetzt nicht mein Aussehen und das Ganze, du kennst mich ja", sage ich. "Du kannst ja Lügen", sagt Ronnie. Er hat recht, das macht die Angelegenheit sicherlich aufregender, immerhin kennen wir uns seit über zehn Jahren.

"Ich heiße Sandra", säusele ich mit einer Tonlage, die unter die Kategorie verdammt verrucht fallen soll. "Bist du erkältet", fragt mich Ronnie. Ich kehre zu meiner Alltagsstimme zurück. "Ich bin 1,74 groß", mache ich weiter. Ronnie protestiert. Das sei für seinen Geschmack zu groß. "Sag doch deine echte Größe", sagt er. Ich fange nochmal an. "Ich bin die Sandra, bin 1,65 cm groß und habe ziemlich dicke Möpse." Ronnie will die genaue Größe wissen. "Doppel D", sage ich. Das findet Ronnie übertrieben. "Ok, welche Größe bevorzugt der Herr", frage ich, mittlerweile ein wenig genervt. "65 C", schlägt Ronnie vor. "Gibt's nicht", sage ich. Wir einigen uns auf "Brüste so groß wie Pampelmusen". Das gefällt Ronnie schon besser. Leider bringe ich diesen Satz auch nach mehreren Anläufen nicht über die Lippen, ohne von schweren Lachkrämpfen geschüttelt zu werden. "Ich bin die Sandra und habe Titten so groß wie zwei saftige Pampelmusen", heule ich in den Hörer und wische mir die Tränen aus den Augen. Ronnie wird ungeduldig. Ich versuche mich zu konzentrieren. "Ich bin so heiß auf dich", flüstere ich dann, um die Stimmung anzukurbeln. Das gefällt Ronnie. Sein Atem geht schneller, das ist ein gutes Zeichen.

"Ich fahre mir langsam durch meine langen schwarzen Haare", teile ich ihm mit. Ronnie unterbricht mich. Warum ich jetzt ausgerechnet schwarze Haare hätte, fragt er mich. Ich erinnere ihn daran, dass er schon immer auf schwarze Haare stand. "Das hat sich geändert", sagt Ronnie. Jetzt stehe ich auf dunkelblond. "So", frage ich säuerlich. In den sechs Jahren unserer Beziehung hatte mir Ronnie dauernd erzählt, wie geil er schwarze Haare fände. Immer wieder hatte er mich dazu überreden wollen, meinen Typ zu verändern, die Haare mal schwarz zu tragen, statt "nur" dunkelblond. Ich habe keine Lust mehr, über mein Aussehen zu reden.

Jetzt ist Ronnie dran. "Was hast du an", frage ich. Das hab ich aus diversen Filmen abgeschaut. "Mein Duff-Bier-Sweatshirt", sagt Ronnie nach einer kurzen Pause. Ich stöhne auf. Nicht aus Leidenschaft. Im Gegenteil. Ich hasste diesen Pullover aus tiefster Seele. Er war für mich, schon seit ich ihn das erste Mal an Ronnie gesehen habe, das unerotischste Kleidungsstück gleich hinter Snoopy-Boxershorts und Hochwasserhosen. "Zieh ihn aus", befehle ich inbrünstig. "Warte eine Sekunde", sagt Ronnie. "Ich lege kurz den Hörer weg". Ich kann es knistern und rascheln hören. Nach zwei Minuten ist er wieder dran. "Yeah Baby", sagt er, "der Duff-Bier-Pulli ist unten. "Ok", sage ich. "Dann nimm ihn in die Hand". "Alles klar". Ronnie keucht ein bisschen. "Gut", fahre ich fort. "Und jetzt bring ihn zum Müll und wirf ihn rein." "Meinen Schwanz?", fragt Ronnie erstaunt. "Nein, den Duff-Bier-Pulli", sage ich.

Ronnie schweigt. Dann prustet er los. Ich stimme mit ein. So lange, dass wir nach Luft japsen müssen. Der Lachflash dauert mehrere Minuten. Das war gut, sage ich, und lehne mich erschöpft zurück. Ich höre, wie am anderen Ende der Leitung ein Feuerzeug aufklickt. Ronnie murmelt etwas von Zigarette danach oder so etwas in der Art. Wir unterhalten uns noch ein bisschen über Erika Steinbach, dann legen wir auf.

Ich kuschel mich zurück ins Bett und überlege mir, was passiert wäre, wenn es die Telekom schon zu Grimms Zeiten gegeben hätte. Wahrscheinlich hätte sich kein Prinz mehr die Mühe gemacht, an Rapunzels, oder wessen Haaren auch immer, irgendwelche Schlosstürme hinaufzuklettern. Und Dornröschen wäre vom Telefon wachgeklingelt statt wachgeküsst worden. Schlaftrunken hätte sie den Hörer abgenommen. "Hallo", hätte sie vielleicht vom anderen Ende der Leitung vernommen. "Ich bin der Prinz. Ich bin 1,50 Meter groß (die waren ja früher noch ein bisschen kleiner), habe güldenes Haar. Und in meiner Hand halte ich ein Zepter, das ist mindestens drei Ellen lang."
Eine schmutzige Phantasie ist ein ewiges Fest.
(Shakespeare)

 


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